Alles zum Beruf als Bäcker - Aufgaben, Ausbildung und Gehalt
Aktualisiert am 11.10.2023
Der morgendliche Gang zum Bäcker, oder vielmehr zur Bäckerei, ist uns allen bekannt. Wir verbinden den Beruf „Bäcker“ mit frischer, leckerer Backware, Familie und einem warmen Gefühl. Doch was wirklich hinter dem Job steckt, wissen die Wenigsten.
Die Frage ist: Was genau macht ein Bäcker? Wie sieht der Alltag aus? Das die Antwort nicht einfach lauten kann: „Brötchen backen“, ist wohl klar. Und welche Voraussetzungen braucht man, um den Beruf des Bäckers zu erlernen? Wie ist die Ausbildung gestaltet und in welchen Rahmen liegt das Gehalt?
All diesen Fragen wollen wir im folgenden Artikel auf den Grund gehen!
Inhaltsverzeichnis
- Das sind die Aufgaben eines Bäckers
- Wie wird man Bäcker?
- Welche Voraussetzungen sollten angehende Bäcker mitbringen?
- Wo kann man als Bäcker arbeiten?
- Was verdient ein Bäcker?
- Fazit
Das sind die Aufgaben eines Bäckers
Ein Bäcker stellt Brot, Gebäck und andere Backwaren her. Dabei besteht die Hauptaufgabe darin, die Zutaten wie Mehl, Wasser, Hefe, Zucker und Salz in der richtigen Menge zu mischen und zu kneten, um einen Teig herzustellen. Der Teig wird dann entsprechend geformt, in den Ofen gestellt und gebacken, um beispielsweise Brot, Brötchen, Croissants, Kuchen und mehr zu produzieren.
Der Bäcker sollte außerdem in der Lage sein Messungen genau durchzuführen und über Kenntnisse in den Eigenschaften von Produkten und Techniken des Backens verfügen. Darüber hinaus gehört die korrekte Lagerung und ansprechende Präsentation der Backwaren zu den täglichen Aufgaben eines Bäckers. In vielen Bäckereien arbeiten Bäcker auch eng mit Verkäufern zusammen, um sich zu vergewissern, dass ihre Erzeugnisse den Anforderungen der Kundschaft entsprechen.
Die Arbeitszeit eines Bäckers fängt meist früh am Morgen oder sogar nachts an, sodass frische Backwaren rechtzeitig bei Öffnung der Bäckerei zur Verfügung stehen. Ebenfalls sollte der Bäcker sicherstellen, dass die Produkte sicher und hygienisch hergestellt werden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kunden zu gewährleisten.
Wie wird man Bäcker?
Um den Beruf Bäcker zu ergreifen, stehen verschiedene Wege zur Auswahl. Allerdings haben die meisten Bäcker eine Ausbildung abgeschlossen oder eine vergleichbare Qualifikation erworben. Es gibt jedoch auch einige Bäcker, die das Handwerk rein durch praktische Erfahrung erlernten. Hier sei dazu gesagt, dass für einen Quereinstieg relativ strenge Zugangsvoraussetzungen gelten. Das Informieren über diese Möglichkeit ist aber trotzdem lohnend.
Eine Ausbildung zum Bäcker dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt im dualen System, das heißt, die Ausbildung findet sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb statt. Während der Ausbildung beginnen Bäcker die verschiedenen Techniken des Backens, den Umgang mit unterschiedlichen Zutaten und die Herstellung von Backwaren zu erlernen. Darüber hinaus erhalten sie Kenntnisse zu Hygiene- und Sicherheitsvorschriften sowie den betriebswirtschaftlichen Aspekten des Bäckerhandwerks.
Alternativ können angehende Bäcker eine Weiterbildung zum Bäckermeister absolvieren. Hierbei handelt es sich um eine Aufstiegsfortbildung, die in der Regel zwei bis drei Jahre dauert und eine Kombination aus praktischer Erfahrung und theoretischen Lehrinhalten bietet.
Zusätzlich bieten sich Möglichkeiten, das Handwerk durch Praktika oder (Aushilfs-)Arbeit in einem Betrieb zu erlernen, ohne eine formale Ausbildung abzuschließen. Hier ist es jedoch wichtig, dass man bereit ist, viel zu lernen und engagiert zu arbeiten, um sich die notwendigen Fähigkeiten anzueignen.
Welche Voraussetzungen sollten angehende Bäcker mitbringen?
Eine gewisse Vorliebe und Begeisterung für das Backen kann nicht schaden, um eine erfolgreiche Karriere als Bäcker zu starten - und langfristig in diesem Beruf glücklich zu sein! Des Weiteren ist es wichtig, eine gute körperliche Fitness und Ausdauer zu haben, da das Backen eine körperlich anspruchsvolle Arbeit sein kann. So müssen beispielsweise schwere Bleche gehoben oder eine große Menge an Teig verarbeitet werden. Eine Arbeit die durchaus anstrengend ist.
Man muss außerdem sehr früh aufzustehen können und die Bereitschaft zeigen den Großteil der Tätigkeit am frühen Morgen, bzw. in der Nacht auszuführen. Ein gutes mathematisches Verständnis sollte kein Hindernis darstellen, da Rezepte und Zutaten genau berechnet werden. Für den Zugang einer Bäckerausbildung reicht in der Regel ein Hauptschulabschluss aus.
Wo kann man als Bäcker arbeiten?
Als Bäcker ergeben sich verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten, von der Arbeit in klassischen Handwerksbäckereien bis hin zu großen industriellen Backfabriken. Hier einige der möglichen Einsatzorte:
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Handwerksbäckereien: In traditionellen Backstuben werden Brote, Brötchen und Gebäck in Handarbeit hergestellt. Die meisten dieser Bäckereien sind kleine Unternehmen, die von einem Bäckermeister geführt werden.
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Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte: Viele Läden haben eine eigene Bäckereiabteilung, in der sie frisches Brot und Gebäck anbieten.
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Hotels und Restaurants: Die Gastronomie verfügt oft über eine eigene Abteilung, in der sie Backwaren für ihre Gäste herstellen.
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Großbäckereien: In Produktionsanlagen wird im großen Stil produziert.
Was verdient ein Bäcker?
Das Gehalt eines Bäckers hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Region, dem Arbeitgeber, der Erfahrung und den Fähigkeiten. Hier der durchschnittliche Lohn eines deutschen Bäckers im Überblick:
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Auszubildende: ca. 650 € - 900 € im Monat
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Geselle (nach der Ausbildung): ca. 1.800 € - 2.500 € im Monat
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Bäckermeister: ca. 2.500 € - 3.500 € im Monat
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen nur Durchschnittswerte sind und das tatsächliche Gehalt eines Bäckers variieren kann. Darüber hinaus hängt der Verdienst von anderen Faktoren ab, wie den Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und zusätzlichen Leistungen, die vom Arbeitgeber angeboten werden.
Aufstiegschancen durch die Weiterbildung zum Bäckermeister
Eine Fortbildung zum Bäckermeister ist eine Möglichkeit, Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen und so eine höhere Position im Bäckerhandwerk zu erreichen. Hier die Schritte, welche für die Weiterbildung in Deutschland üblicherweise notwendig sind:
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Gesellenprüfung: Vor dem Besuch einer Bäckermeisterschule müssen Bäcker eine Gesellenprüfung bestehen. Diese Prüfung wird von der Handwerkskammer abgenommen und besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.
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Bäckermeisterschule: Nach dem Ablegen der Prüfung kann der Bäcker eine Bäckermeisterschule besuchen. Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel 1-2 Jahre und umfasst Unterricht in Bereichen wie Produktionsmanagement, Unternehmensführung und Marketing.
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Meisterprüfung: Nach Abschluss der Meisterschule folgt eine Meisterprüfung. Dieser Test besteht aus einem praktischen und schriftlichen Teil, der sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen abdeckt.
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Bäckermeisterbrief: Mit erfolgreichem Abschluss der Meisterprüfung wird den Absolventen der Meisterbrief verliehen. Mit diesem Zertifikat dürfen sie eine eigene Bäckerei eröffnen oder in einer Führungsposition in der Bäckereiindustrie arbeiten.
Die Weiterbildung zum Bäckermeister erfordert ein hohes Maß an Engagement und Ausdauer, kann aber zu einer lohnenden und erfolgreichen Karriere beitragen.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass das Handwerk des Bäckers für all diejenigen eine geeignete Berufung darstellt, die eine Leidenschaft für das Backen ausleben möchten, körperlich belastbar sind und kein Problem mit den außergewöhnlichen Arbeitszeiten haben. Auch wenn die Verdienstchancen als Bäcker eher geringer ausfallen, so hat man mit einer Weiterbildung zum Bäckermeister sehr gute Chancen auch gehaltstechnisch aufzusteigen.
Des einen Freud, des anderen Leid: Der Fachkräftemangel macht auch vor dem Backhandwerk nicht halt. Gut für Berufseinsteiger - die Zukunftsperspektiven, auch was die mögliche Übernahme einer eigenen Bäckerei angeht, sind derzeit rosig. Und Unterstützung hat das Handwerk dringend nötig!
Foto: AnnaStills – motionarray.com